Nepal: Trekking, Mountainbiking, Kultur und viel Natur

Blick auf die Gipfel des Himalaya

Endlich! Nepal wird bereist 

Nach vielen Jahren kreuz und quer durch Afrika haben wir uns diesmal entschlossen, mal wieder Asien zu bereisen. Nepal steht schon lang auf unserer Liste.

Wer nicht viel lesen will findet Nepal in Bildern hier.

Wir wollen die Kultur erleben, die Menschen kennenlernen und natürlich die großartige Natur sehen. Wir werden nicht auf den üblichen Nepal-Wegen unterwegs sein, sondern das Land quer durch bereisen. Von der Hauptstadt Nepals, Kathmandu zu den Gipfeln des Himalaya und zurück durch das ländliche Nepal.

Das Land ist gebeutelt von politischen Beben und Erdbeben, doch die Menschen sind freundlich und glücklich. Auch gleich zum Anfang unserer Reise gab es ein Erdbeben, wieder mit vielen Toten (für uns glücklicherweise nicht dort, wo wir uns aufhalten werden).

Achttausender im BlickNepal ist ein Land der Superlativen. Mehr als die Hälfte aller 8.000er liegen hier, der tiefste Punkt ist gerade mal auf 70 Metern in subtropischem Klima. Auf wenigen km geht es auf 6.000, 7.000 und bis zum Mt. Everest auf 8.848m. Problem: die Straßen und Wege sind unglaublich steil.

Mandala für DiwaliUnd wir hatten Glück mit unserem Reisetermin. Denn Nepal zu Diwali, dem Fest des Lichts ist nochmal spannender als es ohnehin ist.

Wie haben diesmal einer fantastischen lokale Reiseagentur vertraut ( und wurden nicht enttäuscht).

Beginnen wir also mit unserer Reise.

Kathmandu – quirliges Zentrum Nepals und erstes Highlight

Nach einem langen Nachtflug erreichten wir frühmorgens um 8:00 Nepals Hauptstadt. Wie versprochen holt uns unser „Reiseleiter“ ab und bringt uns zuerst in ein sehr schönes Hotel mitten im Thamel, dem kulturellen Zentrum der Stadt. Wir sind voller Erwartungen und so ziehen wir gleich los, um uns die Sehenswürdigkeiten Kathmandus anzusehen.

Was wir sehen: ein unglaubliches Gewirr von verschiedenen Fahrzeugen zwischen den vielen Menschen auf engsten Gassen. Wir erinnern uns an Indien. Dieser Vergleich begleitet uns die nächsten 20 Tage. Der Unterschied ist, dass die Menschen hier freundlicher zueinander sind.

Nach den ersten buddhistischen Tempeln und vielen hinduistischen Opferplätzen (mehr zum Hinduismus hier) erreichen wir das Viertel rund um dem Königspalast. Hier reiht sich ein wunderschöner Tempel an den anderen. Hier sind die prächtigen Verwaltungsgebäude aus der Zeit der früheren Könige. Und hier steht auch der alte Palast. Leider sieht man immer noch die Schäden des Erdbebens 2015. Straßenhändler verkaufen alles Mögliche an die Touristen, überraschenderweise recht wenige.

Allein wegen dieses Viertels, Durbar Square muss man Nepals Hauptstadt gesehen haben.

Am Abend gibt es dann das erste Mal Momos, DIE Spezialität der einheimischen Küche. Die gedämpften Teigtaschen schmecken wirklich fantastisch.

Chitwan – Nepals wilder Süden

Wir verlassen Kathmandu zum ersten Natur-Highlight der Reise. Chitwan ist ein subtropischer Urwald. Deshalb gibt es hier eine fantastische Tierwelt. Auf einer Geländewagenfahrt durch den Wald und die Graslandschaft entdecken wir neben Samba-Hirschen Affen, Elefanten, Adler und andere Vögel und zu guter letzt zum Glück auch noch ein Panzernashorn! Es ist eine ruhige Fahrt und wir sehen die Tiere aus nächster Nähe. Nur das Nashorn leider nicht, respektive nur von hinten. Es will seine Ruhe und frisst 10 Meter entfernt sein Gras. 

Faszinierend sind die vielen Vögel, wir sehen sogar Adler.

Nach ca. drei Stunden wechseln wir vom Auto in ein Kanu. Der wackelige Einbaum gleitet vorbei an riesigen Krokodilen und Gaivalen (Schnabelkrokodile). Sie liegen so ruhig am Ufer, dass wir nicht glauben wollen, dass sie auch echt sind.

Übrigens kann man auch mit Elefanten die Pirschfahrt unternehmen. Wir lehnen dies aber ab, weil wir nicht die Tierquälerei der Elefantenführer fördern wollen.

Nach diesem erlebnisreichen Vormittag fahren wir auf der sehr schlechten Straße nach Pokhara. Eine endlose Fahrt.

Trekking mit Annapurnablick, Pokhara, in Nepals Mittelgebirge

Pokhara am Fewasee ist eine nette Stadt ohne Sehenswürdigkeiten. Doch sie ist Ausgangspunkt der großen Touren zum Annapurna, Dhaulagiri und Manaslu und zu vielen Mountainbiketouren. 

Wir unternehmen eine erste kleine Wanderung zur World Peace Stupa und erleben erstmals, wie steil die Wege hier sind. Rauf über unendlich viele Treppen, runter einen schmalen, steilen Pfad. Und hier sehen wir auch erstmals eines der größten Probleme des Landes. Denn es ist nicht nur in der Stadt, sondern vor Allem entlang den Pfaden unglaublich schmutzig. Die Menschen hinterlassen einfach jeglichen Müll.

Schon am nächsten Tag beginnt unsere Trekkingtour mit einem Top Guide und einem Träger. Zusätzlich begleitet uns eine weibliche Guide. Wir haben eine eher kurze Tour gewählt und wandern so in zwei Tagen zum Poon Hill. Immer durch dichte Wälder und über kleine Kuppen mit atemberaubender Aussicht steigen wir endlos Stufen hoch. Die Orte sind mittlerweile auf Trekking eingerichtet und so gibt es entlang der Tour viele Lodges zum Übernachten. Wir sind aufgrund der Kälte in der Höhe froh über unsere dicken Schlafsäcke. Denn viel mehr als 3 – 4 Grad hat es nicht in der Nacht und Heizung gibt es nur im Gemeinschaftsraum.

Unser Ziel Poon Hill erreichen wir am dritten Tag nach einem Aufstieg um fünf in der Früh, mit Stirnlampe und dick eingepackt. In der Nacht hat es hier schon gefroren. Der Sonnenaufgang entschädigt dann für die, wieder mal, unzählige Stufen. Die Achttausender werden langsam angeleuchtet und bieten ein tolles Farbenspiel. 

Nach zwei weiteren Trekkingtagen erreichen wir Landruk. Der Ort ist bekannt für die Honiggewinnung, leider ist aber gerade keine Saison dafür (das beeindruckende Video von den Honigschneidern, die über Strickleitern waghalsig die Wände hochkletter und die Honigwaben von den Felswänden schneiden gibt es hier, sehr spektakulär).

Während der Trekkingtour durchwandern wir auch einige alte Orte, sehen Bauern beim Arbeiten zu und entdecken die Pflanzenwelt Nepals neu.

Die Lodges sind üblicherweise im Schlafbereich aufgrund der Höhe sehr kalt (Schlafsack bis -15 Grad), doch Warmwasser und ein Gemeinschaftsraum mit recht guter Küche sind mittlerweile zumindest auf den großen Treks normal.

Per Bike zurück – Nepals unbekannte Seite, Gorka und einige staubige Orte

Nach der Wanderung beginnt schon am nächsten Tag das Abenteuer Mountainbiking im Himalaya-Gebiet. Auf einer „Testfahrt“ lernen wir kennen, was man in Nepal unter flach versteht. Alles unter 10% ist keine Steigung, zumindest nicht für unseren Guide Santaram.

Trotzdem beginnen wir nach dieser ersten Einrolletappe die Radtour Richtung Kathmandu. Und jetzt lernen wir erst so richtig die Steilheit der Schotterpisten kennen. Wir quälen uns bei mindestens 10% und als Tagesspitze 28% endlos lange Steigungen hinauf. Die schöne Landschaft wird dabei fast nicht mehr wahrgenommen. Die Jeepstraßen sind noch dazu aus tiefem Sand mit losen Gestein. Es sei erwähnt, dass die Leihbikes absolut dem Stand der Technik entsprechen, leider scheitert es eher an den Beinen. 

Die Dörfer vom Begnas See über Sundar Bazaar bis Gorkha geben nicht viel her. Sie sind staubig, schmutzig und bieten eigentlich nichts Sehenswertes. Doch die Fahrten mit Blick auf die schneebedeckten Berge lässt all das (fast) vergessen.

In Gorkha legen wir einen Ruhetag ein. Eine sehenswerte Altstadt und der Königspalast mit den Tempeln ist unbedingt sehenswert. Der Aufstieg über 1.500 Stufen ist schweißtreibend. Doch sehr erlebnisreich. Denn wegen Diwali sind die Häuser bunt mit Blumenketten geschmückt, die Menschen sitzen zusammen und essen, laden uns zum Kosten ein.

Aarugath hat einen schönen, alten Dorfkern und über der Brücke den modernen Teil. Staubig und dreckig. Hier hatten wir auch aufgrund der nicht vorhandenen Auswahl das mit Abstand schlechteste Quartier.

Nach zwei weiteren Tagen über staubige Steil-Pisten beenden wir die Radfahrt in Trishuli. Ab nun geht es im Begleitfahrzeug weiter.  

Unsere Touren findest Du übrigens hier. Es geht natürlich auch extrem: die Yak-Attack ist das höchste Rennen der Welt!

Noch mehr Tempel – Kathmandu und Bakthapur

Wie beschließen kurzerhand aufgrund der kurzen Fahr-Strecke, die Königsstadt Bakthapur zu besuchen.

Man kann sagen, dass dieser Besuch wohl ein, wenn nicht der (kulturelle) Höhepunkt unserer Reise durch Nepal war. Die Altstadt und der dortige Durbar Square sind unglaublich reich an Verzierungen, Holzschnitzereien, kunstvollen Bauwerken und Tempeln. Einfach unglaublich, wieviel es hier zu sehen und zu entdecken gibt. Der Eintritt von ca. 12€ ist  gut angelegt. denn die Eintrittsgelder werden direkt in den Wiederaufbau gesteckt. Bakhtapur wurde beim Erdbeben 2015 massiv zerstört und wird sehr rasch wieder aufgebaut. 

Am Abend verabschieden wir uns von unserem Guide Santaram und unserem Fahrer Romez bei einem traditionellem nepalesischen Abendessen und Bier.

Wir haben noch einen Tag in Kathmandu. Also besichtigen wir auch noch die letzten unentdeckten Tempel, kaufen Souvenirs, lassen uns durch die Altstadt Thamel treiben. Und lassen uns zum Abschluss mit einer Massage verwöhnen. 

Nach dem Abendessen geht es nun heim.

Zusammenfassung

Die Menschen sind unglaublich freundlich. Die Natur ist wunderbar. Doch auch der unglaublich Schmutz soll nicht unerwähnt sein, es ist oft schmutziger als im berüchtigten Indien.
Wir haben Nepal in drei Wochen intensiv erlebt, mit vielen Facetten. 

Radfahren in Nepal ist allein wegen der steilen, sandigen Straßen mehr als eine Herausforderung. Doch Nepal muss man gesehen haben!

3 Gedanken zu „Nepal: Trekking, Mountainbiking, Kultur und viel Natur

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